Wer immer erlebt hat, dass er recht hat und recht bekommt, wieso soll der dann plötzlich auf einen Bademeister hören?

„Rassistische“ Türsteher haben unbescholtenen jungen Einwanderern den Spaß an der Disko verwehren wollen. „Alle anderen kamen rein, nur wir nicht!“ An diese Klagen, schon ein paar Jahre alt, erinnere ich mich. Betroffen. Deutsche Politiker waren wieder einmal betroffen und versprachen, Abhilfe zu schaffen. Hätten sie sich nicht lieber erst einmal informieren sollen? Dann hätten sie erfahren, dass es gerade diese jungen unbescholtenen Einwanderer waren, die in der Disko wiederholt Stress machten, die zum Beispiel ein NEIN deutscher Mädchen und Frauen einfach nicht akzeptieren konnten oder wollten.

Genauso wird es jetzt bei den Bädern werden, wenn die dummen „Kartoffeln“, die Deutschen, und die von ihnen Beauftragten und Bezahlten, ein Hausverbot in Freibädern tatsächlich durchsetzen wollten. Wo kämen wir denn da hin? Direkt zur „rassistischen Profilierung“! Es ist doch eine schreiende Ungerechtigkeit, dass die deutsche Uroma mit ihrem sechsjährigen Enkel nicht genauso nach Messern und „Stoff“ gefilzt wird wie ein junger Araber oder Türke.

Schließlich hat sie eine Nazivergangenheit und ist damit viel gefährlicher als die jungen Orientalen ohne Nazihintergrund. Vielleicht war sie Sekretärin bei der Wehrmacht? Dann muss sie sofort verhaftet werden! Ach, wie gerecht ist doch diese Bundesrepublik Englischland (ehemals: Deutschland).

Natürlich gibt es auch Türken und Araber, die sich benehmen können. Ich kenne sogar welche. Und genauso wie ich nicht in Sippenhaft genommen werden will für die Fehler meiner Eltern und Großeltern, verstehe ich, dass diese auch nicht für das verantwortlich gemacht werden wollen, was die ihrer Landsleute tun, die besonders unerzogen sind.

Ich kenne mich mit Erziehung aus. Ich kenne diesen Typ Prinz oder Prinzessin, denen nach dem Prinzip „Das Heiligste und Beste, was wir haben, sind unsere Kinder!“ alles recht gemacht wird. Das geschieht auch unschuldigen deutschen Kindern, die als rare, langersehnte Einzelkinder, von einer Vielzahl  – einschließlich Ex- und Stiefpersonen – von (Ur)Omas und (Ur)Opas, Mamas und Papas umkreist und gnadenlos vollversorgt werden. Das ist schlimm genug. Sie werden geschädigt für ihr Leben. (Und es gibt nichts, was sich so fortpflanzt wie die Beschädigung von Seelen. Die Beschädigten schädigen andere und so weiter.)

Aber was passiert erst, wenn die Vollverhätschelung nicht nur auf der privaten, familiären Ebene stattfindet, sondern auch auf der gesellschaftlichen? Wenn voll verwöhnte Mittelpunkt-Paschas und -Prinzessinnen darin bestärkt werden, immer schmollend durchs Leben zu gehen, weil es dort von den Nazi-Kartoffeln nur so wimmelt, die ihnen schon wieder Unrecht tun (wollen). „Da, siehste, der Bademeister stellt sich einfach über uns, will uns vorschreiben, wann und wie wir springen dürfen und dass wir aus dem Wasser sollen, bloß weil die Öffnungszeit überschritten ist! Reine rassistische Schikane!“

Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Antidiskriminierungsstellen, wo sich diese Opfer deutscher Willkür ihr Recht verschaffen können, die liebend gern zu deutschen Kartoffeln „du Opfer, du!“ sagen, wenn diese sich nicht anstandslos wegnehmen lassen, was ihnen die Mutti zum Frühstück mitgegeben hat.

Es ist das alte Grundproblem, über das ich auf dieser Seite mehrfach geschrieben habe: Lernen aufwachsende Menschen, sich in vorhandene Strukturen wie Öffnungszeiten und Baderegeln einzufügen oder wurden sie immer wieder darin bestärkt, dass sich die äußere Welt ihren inneren Bedürfnissen bzw. dem, was sie dafür halten, anzupassen hat. „Ich habe aber jetzt Hunger. Jetzt will ich was essen, dann hat der Unterricht aufzuhören, egal, ob schon Pause ist oder nicht.“ – „Ich habe aber noch Lust zu schwimmen, dann muss das Bad eben länger offenbleiben.“

Das läuft unter dem Stichwort „Individualisierung“. Die Welt soll sich den einzelnen persönlichen Besonderheiten, individuellen Wünschen, Befindlichkeiten und Geschwindigkeiten anpassen und nicht umgedreht. Das wird dann für eine herausragende „Exzellenz“Pädagogik gehalten.

Und Multimillionäre können sie tatsächlich für ihre Kinder vorhalten. Aber es ist 1. für diese nicht gut, nicht lernen müssen zu dürfen, sich an ihre Welt anzupassen, und es ist 2. für alle zu teuer.

Aber die Menschen sind doch auch unterschiedlich! Es gibt zum Beispiel richtige Autofahr-Naturtalente. Warum sollen die alle genauso wie die normal Begabten in der Stadt nur 50 fahren, wo sie doch mit ihrem AMG-Mercedes locker und meistens 100 hinkriegen? Genauso argumentierte ein junger Mann, der durch seine Raserei Menschen totgefahren hat.

Wären das nahe Angehörige von mir, würde ich die Bundesrepublik Deutschland und ihren Zeitgeist (deutscher moralischer „Obergeist“), der in den letzten Jahrzehnten ein solches Denken befördert hat, mitverklagen.

Fast das gesamte Personal des Columbiabades in Berlin-Neukölln hat sich krankschreiben lassen, weil diese Willkür keiner aushält. Ich frage mich, wie die Lehrer es in den Schulen in solchen Gebieten schaffen, psychisch gesund zu bleiben. Wahrscheinlich sind sie es schon lange nicht mehr. Sie haben so harte Seelenpanzer ausgebildet, dass sie nun auch als Elitepolizisten in hochkomplexen Gefährdungslagen arbeiten könnten (wenn sie jemand haben wollte von den verantwortlichen Politikern).

Sie sollten sich zum Schulbeginn auch alle krankschreiben lassen und dann sollen doch mal die vielen gut bezahlten Leute aus den Antidiskriminierungsstellen und den übergeordneten politischen Verwaltungen, die sie gegründet haben und ihre Hand über sie halten, in die pädagogische Praxis gehen. Sie wissen ja, wie es geht. Sie werden konsequent gendern, die Schüler absolut gleichberechtigt auf Augenhöhe behandeln und mit ihnen so demokratisch kommunizieren, wie sie das in Weiterbildungen den Praktikern mitteilen.

Dann macht’s doch mal selbst! Es wird wie am Schnürchen laufen, dank eurer profunden Toleranz – in jeder nur möglichen und denkbaren Hinsicht. Bringt doch die Drogen aus dem Görlitzer Park gleich selbst mit und die Dealer; mit denen lässt sich dann ein prima Workshop über einen kulturellen Perspektivenwechsel durchführen. Warum geht es den machtlosen Polizisten so „gut“ in Deutschland und den Dealern, die ein Vielfaches von ihnen verdienen und absolut nichts zu befürchten haben, so „schlecht“?

Wie kommt es bloß, dass in bestimmten Gegenden mehr junge Leute Dealer werden wollen als Polizisten und Lehrer? Das liegt bestimmt an der Arroganz von Menschen, die sich einbilden, anderen vorschreiben zu können, wie sie leben (oder schwimmen) sollen.

PS: Das lief 16 Jahre lang unter einer CDU-Kanzlerin so. Die CDU hat es einreißen und zur vertieften Realität werden lassen. Sie wird es nun nicht besser machen können, selbst wenn sie es wollte, aber ich glaube, sie will überwiegend gar nicht (wirklich).

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